L I P P E T A L – H O V E S T A D T  .Die Corona-Pandemie hat die Kindertageseinrichtungen sehr hart getroffen. Gleich zweimal waren sie gezwungen, einen Großteil der Kinder nach Hause zu schicken und eine Notfallbetreuung einzurichten. In diesen Zeiten haben die Erzieherinnen und Erzieher viele Wege gefunden, den Kontakt zu den Kindern Zuhause zu halten. Viele haben dabei auch auf Videobotschaften gesetzt. Das katholische Familienzentrum St. Albertus in Hovestadt hatte dabei eine ganz besondere Unterstützung.

Viele Kinder wachsen mit den Geschichten von Bodo Bär auf. In den Geschichten, die im Coppenrath Verlag erscheinen, entdeckt der kleine Bär, gemeinsam mit den Kindern, die Welt und lernt immer mehr dazu. Eine besondere Beziehung zu dem kleinen Bären hat das katholische Familienzentrum St. Albertus in Lippetal-Hovestadt. Der Schöpfer von Bodo Bär, Hartmut Bieber, ist mit einer Erzieherin der Einrichtung verheiratet. „Herr Bieber hat schon in den vergangenen Jahren viel mit uns zusammengearbeitet“, sagt Ruth Erten, Leitung des Familienzentrums. „So hat er bei uns schon Workshops zu den Themen Malen und Zeichnen angeboten, die sehr beliebt waren.“

In den Lockdowns musste aber auch im Familienzentrum St. Albertus das Angebot geändert werden und so fand das Erzieher-Team eine neue Möglichkeit, um mit Hartmut Bieber zusammenzuarbeiten. „Wir haben uns die Frage gestellt, wie wir uns und unser Familienzentrum den neuen Kindern und deren Eltern am besten vorstellen können“, erzählt Ruth Erten. „Wir haben dann Herrn Bieber gefragt, ob er ein kurzes Vorstellungsvideo drehen könne?“

Eine Aufgabe, die der Illustrator gerne annahm, obwohl die Erstellung von Videos auch für ihn erstmal Neuland waren. Doch Hartmut Bieber organisierte das notwendige Equipment und startete die ersten Versuche. „Am Anfang waren die Videos noch zu lang und nicht kindergerecht genug“, erinnert er sich.  Das änderte sich als Bodo Bär, in Form einer Handpuppe, in den Filmchen auftrat. „Der Auftritt von Bodo Bär hat dem Video sehr geholfen.“

Das Vorstellungsvideo kam nicht nur bei den Kindern, die seit Sommer in das Familienzentrum St. Albertus gehen, gut an. Das Erzieher-Team war ebenso begeistert. „So haben wir uns überlegt, was wir aus der Möglichkeit dieser Videos noch machen können“, sagt Ruth Erten. Schnell war eine Idee gefunden. Bodo Bär könnte die Bastelanleitungen, Spiele und Geschichten, für die Kinder, die wegen des Corona-Virus zuhause bleiben mussten, in den Videos vorführen. Hartmut Bieber war sofort begeistert und so sind viele weitere Videos entstanden, in denen Bodo Bär bastelt, liest und den Kindern zeigt, was ein kleiner Bär so macht.

„Bodo Bär ist mit den Kindern zu Weihnachten virtuell den Weg zu unserer Krippe gegangen oder hat im November die Geschichte des Heiligen St. Martin erzählt“, berichtet die Kita-Leitung. Die Themenvorschläge kommen von den Erzieherinnen in St. Albertus. In der Umsetzung hat Hartmut Bieber freie Hand.

Die Bodo Bär-Videos werden in unregelmäßigen Abständen, über den Elternbeirat, veröffentlicht. „Zur Adventszeit und zu St. Martin, haben die Kinder fast täglich Videos von Bodo Bär bekommen“, erzählt Ruth Erten. „Dann gab es längere Zeit keine Videos und der kleine Bär wurde direkt vermisst.“ Erst in der Karnevalszeit, hat der plüschige Freund sich wieder vor die Kamera getraut. 

Dass die Arbeit mit Bodo Bär nicht immer ganz leicht ist, verrät Hartmut Bieber mit einem Augenzwinkern. „So ein kleiner Bär hat seinen eigenen Kopf.“

Auch wenn vieles in den Lockdown-Phasen ausfällt, auf ihren Freund Bodo Bär müssen die Kinder vom Familienzentrum St. Albertus nicht verzichten. Seine Videos sind unterhaltend und abwechslungsreich. Abwechslung, die nicht nur den Kindern in dieser Zeit sehr guttut.